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Die Schweiz ist seit dem 16. Jahrhundert global vernetzt und kolonial verstrickt. Zahlreiche Personen, Firmen und Gemeinwesen haben vom kolonialen System profitiert - die Ausstellung zeigt exemplarisch, wer wann und wie beteiligt war. Leitend dabei sind die Merkmale von Kolonialismus: Gewalt, Ausbeutung, Ideologie. Am Sklavenhandel (Gewalt) etwa haben rund 250 Schweizer Firmen verdient, während die Neubesiedlung von Ländereien in Übersee durch Schweizerinnen und Schweizer auf Kosten der indigenen Bevölkerung gingen (Ausbeutung) und dass Zürich einst ein wichtiges Rassen-Forschungszentrum in Europa war (Ideologie), ist längst in Vergessenheit geraten.
Die Ausstellung erzählt diese und andere vergessene Geschichten und erinnert daran, dass die Schweiz keine Insel war, die mit dem Kolonialismus nichts zu tun hatte.
Zahlreiche Forschungsarbeiten von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen haben den Boden für die Austellung bereitet. Das kuratorische Team ist für Hinweise auf Gegenstände und Familiengeschichten mit Bezug zum Kolonialismus dankbar: kolonialismus@nationalmuseum.ch
Kuratorium: Marina Amstad, Pascale Meyer, Raphael Schwere und Marilyn Umurungi
Foto: «Manager House in Deli», 1885. Aus dem Fotoalbum von Karl Krüsi, der von 1874-1893 auf Sumatra Tabakplantagen betrieb. Schweizerisches Nationalmuseum