Ina Wunn
8. November 2021
Vor 5000 Jahren begannen die Menschen in Europa, Steinstelen mit menschlichen Formen aufzustellen. Sie waren Abbilder von Ahnen, die der Festigung der Dorfgemeinschaft durch Rituale dienten und Landbesitz legitimierten.
Vor 6000 Jahren beginnen die Menschen in Europa, grosse Steinskulpturen zu errichten. Diese Stelen und Statuen repräsentieren Frauen und Männer, zuweilen mit tätowierten Gesichtern, mit Armen und mit frisierten Köpfen. Sie tragen begehrte Gegenstände wie Waffen, Schmuck oder Kleidungsstücke, welche die Innovationen einer ganzen Epoche aufzeigen. Stelen und Statuen werden beim rituellen Ahnenkult verehrt und zeugen als Symbole für Macht und Status von einer Zeit, in der der Mensch vermehrt Ackerbau und Viehzucht betreibt, in Dorfgemeinschaften lebt und die ersten Metalle nutzt. Die Wechselausstellung im Erweiterungsbau des Landesmuseums vereint Stelen aus mehreren Ländern Europas, darunter neue Funde aus den Kantonen Zürich und Wallis, und bietet einen einmaligen Einblick in die Lebenswelt der Menschen in der Jungsteinzeit.
Ein Angebot für zuhause: Virtueller Rundgang durch die Ausstellung, mit weiterführenden Informationen und Hörstationen.
Rundgang beginnenIn der Jungsteinzeit wurden die Menschen in Europa sesshaft. Sie begannen Ackerbau zu betreiben, Tiere zu halten und Metall zu nutzen. Welche gesellschaftlichen Veränderungen brachte diese Entwicklung mit sich? Welche Zeitzeugnisse haben sich bis heute erhalten? Der Rundgang bietet einen einmaligen Einblick in die Lebenswelt der Menschen in der Jungsteinzeit.
Die Führung wird der Schulstufe angepasst.
Führung: 1 Stunde
kostenlos für alle Schulklassen aus der ganzen Schweiz
Auch als virtuelle Führung möglich, buchbar während den folgenden Zeitfenstern: montags 13.00-18.00 Uhr, mittwochs und freitags 08.15-10.30 Uhr.
Führungen: kostenlos und auch ausserhalb der Öffnungszeiten möglich.
Anmeldung: |
mindestens 2 Wochen im Voraus |
|
Sprachen: |
Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch. |
Unser Newsletter für Schulen informiert Sie regelmässig über aktuelle Angebote.
openinghours.days.long.monday Geöffnet bis openinghours.days.long.friday openinghours.openfromto.long
Vor 6000 Jahren lebten die Menschen ganz anders als heute – und doch ist manches erstaunlich ähnlich. Wie haben sich Werkzeuge und Alltagsgegenstände seitdem verändert? Welche Entdeckungen und Erfindungen prägen das Leben bis heute? Originale Objekte zum Anfassen machen diese ferne Epoche aus der Nähe erfahrbar. Mittels interaktiver Elemente stellen die Schülerinnen und Schüler eine Verbindung von der Jungsteinzeit zu ihrem eigenen Alltag her.
Interaktive Führung: 1.5 Stunden
kostenlos für alle Schulklassen aus der ganzen Schweiz
Führungen: kostenlos und auch ausserhalb der Öffnungszeiten möglich.
Anmeldung: |
mindestens 2 Wochen im Voraus |
|
Sprachen: |
Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch. |
Unser Newsletter für Schulen informiert Sie regelmässig über aktuelle Angebote.
openinghours.days.long.monday Geöffnet bis openinghours.days.long.friday openinghours.openfromto.long
Vor 6000 Jahren fertigten die Menschen in Europa erstmals grosse Steinskulpturen nach ihrem Abbild. Die Stelen wurden in der Landschaft aufgestellt und dienten der Gemeinschaft als Denkmäler. Was verraten die Steinskulpturen über das Leben in der Jungsteinzeit? Welche Darstellungsformen werden heute für (Selbst-) Bildnisse gewählt? Die Führung beleuchtet den Zusammenhang zwischen Identität und Abbildung damals und heute.
Führung: 1 Stunde
kostenlos für alle Schulklassen aus der ganzen Schweiz
Führungen: kostenlos und auch ausserhalb der Öffnungszeiten möglich.
Anmeldung: |
mindestens 2 Wochen im Voraus |
|
Sprachen: |
Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch. |
Unser Newsletter für Schulen informiert Sie regelmässig über aktuelle Angebote.
openinghours.days.long.monday Geöffnet bis openinghours.days.long.friday openinghours.openfromto.long
Führung durch die Ausstellung und Inputs zur Arbeit mit Schulklassen aller Stufen. Mit Jacqueline Perifanakis, Ausstellungskuratorin, sowie Lisa Engi und Vera Humbel, Bildung & Vermittlung.
Mi 22.09.2021 | 17.30 – 19.00
Virtuelle Führung durch die Ausstellung und Inputs zur Arbeit mit Schulklassen aller Stufen. Mit Jacqueline Perifanakis, Ausstellungskuratorin, sowie Lisa Engi und Vera Humbel, Bildung & Vermittlung.
Dieser Rundgang findet via Zoom statt. Sie bekommen nach der Reservation einen persönlichen online Zugang zugeschickt.
Mi 29.09.2021 | 17.30 – 19.00
Die Schulunterlagen mit Hintergrundtexten und Lerneinheiten dienen der vertiefenden Beschäftigung mit dem Ausstellungsthema.
Die Ausstellung kann auf Anmeldung auch selbstständig besucht werden. Vorgängige Besuche sind für Lehrpersonen aus der ganzen Schweiz kostenlos.
Für Unter- und Mittelstufenklassen bieten sich insbesondere die 17 Tablet-Stationen mit Szenen von zwei Steinzeitkindern an. In wenigen Sätzen und einfacher Sprache erhalten die Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die Lebenswelt der Steinzeitmenschen. Zusätzlich zu den iPads gibt es ein Steinzeiträtsel, das beim Welcome Desk bezogen werden kann.
Führungen: kostenlos und auch ausserhalb der Öffnungszeiten möglich.
Anmeldung: |
mindestens 2 Wochen im Voraus |
|
Sprachen: |
Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch. |
Unser Newsletter für Schulen informiert Sie regelmässig über aktuelle Angebote.
openinghours.days.long.monday Geöffnet bis openinghours.days.long.friday openinghours.openfromto.long
Publiziert am 5. November 2021
Vor 6000 Jahren beginnen die Menschen in Europa, grosse Steinskulpturen nach ihrem Abbild zu errichten. Die Wechselausstellung im Landesmuseum Zürich vereint solche Stelen aus der Schweiz und Europa und bietet einen einmaligen Einblick in die Lebenswelt der Menschen in der Jungsteinzeit. Jacqueline Perifanakis, Co-Kuratorin, erklärt, welche Bedeutung diese geheimnisvollen Skulpturen haben und was sie uns über ihre Erschaffer verraten. Einen Blick hinter die Kulissen dieser aussergewöhnlichen Ausstellung bietet Co-Kurator Luca Tori.
Die ersten lebensgrossen Darstellungen des Menschen
Faszinierende Einblicke in die Epoche der Jungsteinzeit
Es sind die frühesten Denkmäler Europas: Vor 6000 Jahren beginnen Menschen vom Atlantik bis zum Kaukasus, grosse bearbeitete Steine – sogenannte Stelen – in der Landschaft aufzustellen. Sie geben ihnen eine menschliche Form; oft erkennbar sind Kopf, Augen oder Arme, manchmal gar Frisuren oder Tätowierungen. Menschendarstellungen gab es schon vorher, neu ist die Grösse der Steine, die von halber bis zu doppelter Menschenhöhe reicht. Die im 4. und 3. Jahrtausend v. Chr. errichteten Monumente werden als Ahnenbilder gedeutet, die die Macht eines Einzelnen oder einer Gemeinschaft demonstrieren. Die Stelen künden von einer Zeit der Innovationen und des Umbruchs – erst seit Kurzem werden Viehzucht und Ackerbau betrieben.
Die Publikation zeigt herausragende Stelen aus der Schweiz, Italien, Frankreich und Deutschland und integriert neue Funde und Erkenntnisse.
160 Seiten, 99 teils farbige Abbildungen
18 x 27 cm, gebunden
ISBN 978-3-85616-961-9
Ein Erinnerungsstück der Ausstellung erhalten Sie in der Boutique des Landesmuseums. Ausgewählte Produkte können Sie auch online kaufen.
Besuchen Sie unsere Online Boutique
In seiner neuen grossen Wechselausstellung zeigt das Landesmuseum jungsteinzeitliche Stelen aus verschiedenen Ländern Europas und bietet so einen einmaligen Einblick in die Lebenswelt der Menschen vor rund 6000 Jahren.
In der Jungsteinzeit begannen die Menschen in Europa sesshaft zu werden, Ackerbau zu betreiben, Tiere zu halten und Metall zu nutzen. Diese Veränderungen verursachten gewaltige gesellschaftliche Umwälzungen. Davon zeugen die unter grossem Aufwand errichteten Steinstelen mit menschlicher Gestalt, die in fast ganz Europa zu finden sind. Sie gehören zu den frühesten Monumenten auf unserem Kontinent. Einige der Steinfiguren haben Gesichter und Arme, Frisuren und sogar Tätowierungen. Andere tragen wertvolle oder nützliche Gegenstände, welche die Innovationen der Zeit aufzeigen: Beile zum Fällen von Bäumen oder zum Kampf, ein Pflug zur Bearbeitung der Felder, Schmuck aus Kupfer zur Repräsentation, Pfeil und Bogen für die Jagd und Waffen für den Nahkampf.
Die Stelen erzählen somit bis heute von der Lebensrealität jener, von Gewalt und Veränderung geprägten Epoche. Die zunehmende Bevölkerungszahl, der Kampf um Ressourcen und Neid führten zu Konflikten, die an den Steinskulpturen und ihren Fundstellen abgelesen werden können. Auf den Steinstelen dargestellt sind Mitglieder der neuen Eliten, ranghohe Frauen und Männer an der Spitze einer zunehmend hierarchischen Gesellschaft. Mit ihren Machtsymbolen liessen sie sich in Stein verewigen und zeigten so ihren Status. Die Stelen dienten auch dem Ahnenkult, denn für ihre Nachfahren wurden die Dargestellten zu Heldinnen und Helden oder gar zu Göttern und gaben die kollektive Geschichte des Clans bildlich weiter. Verloren Mächtige an sozialer Kontrolle und Ansehen, gerieten auch ihre Vorfahren in Vergessenheit. Nachfolgende Menschengruppen zerstörten ihre Bildnisse.
Die grosse Wechselausstellung im Erweiterungsbau des Landesmuseums vereint rund 40 Stelen aus Italien, Frankreich, Deutschland und der Schweiz, darunter auch neue Funde aus den Kantonen Wallis und Zürich. Die Gelegenheit, so viele Original-Stelen aus mehreren Ländern in einer Ausstellung sehen zu können, ist einzigartig. Ergänzt wird die Präsentation zudem durch hochkarätige Originalfunde der auf den Skulpturen dargestellten Waffen, Werkzeuge und Schmuckstücke. Die Schau bietet so einen einmaligen Einblick in die Lebenswelt der Menschen der Jungsteinzeit.