1. "Die Roboter" von Kraftwerk
Erscheinungsdatum: 1978. Label: Kling Klang. Ort: Deutschland / Düsseldorf. Genres: Elektro, Synthpop
«Die Roboter» verdeutlicht den wegweisenden Ansatz der Band Kraftwerk bei der Verwendung synthetischer Klänge. Robotische Stimmen verbinden sich mit präzisen Rhythmen und futuristischen Melodien. Darin zeigt sich die Faszination der Band für die Rolle von Robotern und die Interaktionen zwischen Mensch und Maschine. Kraftwerk war ein Türöffner zur elektronischen Musik für Generationen von Produzentinnen und Produzenten, von Hip-Hop bis Techno und darüber hinaus.
2. "Bostich (N’est-ce pas)" von Yello
Erscheinungsdatum: 1981. Label: Ralph Records. Ort: Schweiz / Zürich. Genres: New Wave, Experimental Pop
Mit einzigartigen dunklen Vocals von Dieter Meier, kombiniert mit dem cineastischen Sounddesign von Boris Blank und Carlos Perón, etablierte sich Yello als avantgardistische Pionierband der Sampling-Manipulation, ähnlich wie The Art Of Noise. Ihr exzentrischer und anspruchsvoller Stil bleibt ein Massstab für das experimentelle Crossover von Techno und Pop.
3. "Dancing Ghosts" von Chris & Cosey
Erscheinungsdatum: 1984. Label: CTI. Ort: Grossbritannien / London. Genres: Industrial, Minimal Synth
Hervorgegangen aus der Band Throbbing Gristle, die sie mit Genesis P-Orridge und Sleazy teilten, war das Duo Chris Carter und Cosey Fanni Tutti bereits in der Zeit vor Techno für die Musik und darüber hinaus einflussreich. Dieser wunderschöne Klassiker, der Gothic, Exotica und Electro-Pop kombiniert, bleibt ein Meilenstein in der Entwicklung des elektronischen Avantgarde-Sounds.
4. "Time Space Transmat" von Model 500
Erscheinungsdatum: 1985. Label: Metroplex. Ort: USA / Detroit. Genres: Electro Funk
Produziert von Juan Atkins (zuvor Teil von Cybotron mit Richard 3070), half «Time Space Transmat», die DNA einer ganzen Generation von Detroit-Techno-Produzenten zu definieren und legte das Fundament für eine gesamte Bewegung der modernen Tanzkultur mit futuristischer Maschinenmusik, die Afro-Futurismus, scharfe Drum-Sequenzen und funkadelische Basslines vereint.
5. "Acid Tracks" von Phuture
Erscheinungsdatum: 1987. Label: Trax Records. Ort: USA / Chicago. Genres: Acid House
Als einer der ersten seiner Art veränderte «Acid Tracks» die Tanzmusik mit seinen quietschenden Basslines (Roland TB-303) und reduzierten Drum-Patterns. DJ Pierre und Spanky’s bahnbrechende Zweckentfremdung neuer Technologien führte eine rohe und bewusstseinserweiternd fliessende Form von Tanzrhythmen ein, die die europäische Clubkultur in den «bösen Acid-House-Wahn» stürzte.
6. "A Huge Ever Growing Pulsating Brain That Rules From The Centre Of The Ultraworld" (Orbital Mix) von The Orb
Erscheinungsdatum: 1989. Label: Big Life. Ort: Grossbritannien / London. Genres: Ambient House
Diese ausufernde, traumähnliche 19-minütige Komposition von Jimmy Cauty (The KLF) und Alex Paterson (The Orb) begründete das Genre des Ambient House. Ätherische Synth-Arrangement und schwebende Vocalsamples (Minnie Ripertons «Loving You») werden darin über entfernte Rhythmen gewebt. Die Fusion von The Orb definierte das zeitgenössische Electronica-Genre neu, beeinflusste die Chill-Out- und Trance-Szenen und wurde zum Paradebeispiel für lange, formale Klanggeschichten.
7. "Sonic Destroyer" von X-101
Erscheinungsdatum: 1991. Label: Underground Resistance. Ort: USA / Detroit. Genres: Techno, Rave
Diese unnachgiebige, hochenergetische Veröffentlichung des Detroiter Underground Resistance Projekts X-101, bestehend aus Mad Mike, Jeff Mills und Robert Hood, verkörpert die Freiheit, die Intensität und den rohen, wilden, ungefilterten und kompromisslosen Geist des frühen Raves. Mit seinen hämmernden Bässen und dystopischen Synth-Stabs wurde es zu einem Markenzeichen der Ära und definierte das härtere, vom Industrial angehauchte Spektrum der Underground-Tanzmusik.
8. "The Age Of Love (Jam & Spoon Watch Out For Stella Mix)" von The Age Of Love
Erscheinungsdatum: 1992. Label: React. Ort: Belgien / Mouscron. Genres: Trance
Dieser Remix von Jam & Spoon verwandelte die Originalversion von «The Age Of Love» in ein Geburtsmoment des Trance und war ein prägender Moment im Aufstieg der euphorischen und melodischeren Club-Sounds. Es legte weltweit das Fundament für das Genre und bleibt bis heute unerreicht.
9. "Phylyps Track II/II" von Basic Channel
Erscheinungsdatum: 1994. Label: Basic Channel. Ort: Deutschland / Berlin. Genres: Dub Techno, Minimal Techno
Ein Meisterwerk der Minimalismus, eine lange, monotone, hypnotische Reise durch scharfe, sich wiederholende Beats und hallüberflutete, abrasive Texturen. Moritz von Oswald und Mark Ernestus’ zeitlose Fusion mechanischer Rhythmusstrukturen und organischer Dub-Ästhetik wurde zum distinkten Vorbild für Techno, der Genres übergreift.
10. "Global Warning (Underground Mix)" von Kelli Hand aka K-Hand
Erscheinungsdatum: 1995. Label: Acacia Records. Ort: USA / Detroit. Genres: House, Techno
Die Techno First Lady von Detroit präsentiert die für sie typische nahtlose Verschmelzung von souligem House und schwingendem Techno auf ihrem eigenen Label Acacia, zu einer Zeit in den 1990er Jahren, als die Szene von Männern beherrscht wurde. Ihr raffinierter Produktionsstil etablierte sie als eine der einflussreichsten, aber oft übersehenen Pionierinnen des elektronischen Sounds aus Detroit.
11. "Fackeln im Sturm" von Grungerman
Erscheinungsdatum: 1997. Label: Profan/ Kompakt. Ort: Deutschland / Köln. Genres: Experimentell, vom Krautrockinspirierter Techno
Dies ist einer der vielen Tracks, die Wolfgang Voigt zu einem der wichtigsten Vertreter eines deutschen rohen, ästhetischen und fortschrittlichen Ansatzes der elektronischen (Tanz-)Musik machen: eine einzigartige Fusion von modernen linearen Rhythmen, rauen Texturen und granularem Sounddesign, eine Brücke zwischen programmiertem Minimalismus und Pop-Energie.
12. "Windowlicker" von Aphex Twin
Erscheinungsdatum: 1999. Label: Warp Records. Ort: Grossbritannien / Cornwall. Genres: IDM (Intelligent Dance Music), Breakbeat
Ein bahnbrechendes Stück, das komplexe Rhythmen, bearbeitete Samples und düstere Melodien verbindet und Aphex Twins Zauberkunst beim Überschreiten von Klanggrenzen demonstriert. Sein surreales und ikonisches Musikvideo, das von Chris Cunningham inszeniert wurde, markierte eine einzigartige Fusion von IDM mit einem Anklang an den Mainstream. Seine Produktionen waren, wie bei Kraftwerk, ein Einstiegspunkt für eine neue Generation von Künstlerinnen und Künstlern in neue Klänge und Möglichkeiten.