Keyvisual der Ausstellung «Royals zu Besuch. Von Sisi bis Queen Elizabeth»

Royals zu Besuch

von Sisi bis Queen Elizabeth

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Ausstellung

Obwohl die Schweiz keine royale Tradition hat, faszinieren die Geschichten der Königshäuser auch hierzulande, weil sie nicht nur Pomp und Prunk in die Schweiz brachten, sondern auch ihre Macht zelebrierten. Zahlreich sind die gekrönten Häupter, die seit dem 19. Jahrhundert in der Schweiz zu Gast waren. Da ist zum Beispiel König Ludwig II. von Bayern, der von der Tell-Sage so begeistert war, dass er 1865 an den Vierwaldstättersee reiste, das Rütli kaufen und darauf ein Schloss bauen wollte. Oder Charles Louis Napoleon Bonaparte: Der Neffe des grossen Napoleons und späterer Kaiser Frankreichs verbrachte nach der Flucht seiner Familie einen Grossteil seiner Kindheit auf Schloss Arenenberg, sprach wie ein echter Thurgauer und besuchte in Thun die Militärschule. Eines der bekanntesten und berührendsten Schicksale ist aber jenes von Sisi, der Kaiserin von Österreich, die mehrfach zur Erholung und Zerstreuung in die Schweiz kam. Sie wurde 1898 in Genf ermordet. Ob Kaiserin, Königin oder Prinzessin: Eines hatten die königlichen Besuche gemeinsam, egal ob sie aus politischen, wirtschaftlichen oder privaten Gründen erfolgten. Sie lösten – damals wie heute – eine immense Begeisterung und Faszination in der Schweizer Bevölkerung aus. Dies zeigt die Ausstellung anhand von zahlreichen Bildern und exklusiven Objekten der Blaublütigen.

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Royals zu Besuch – von Sisi bis Queen Elizabeth

Landesmuseum Zürich | 13.6.2025 - 9.11.2025
publiziert am 11.6.2025

Sie regierten Königreiche, prägten ihre Epochen – und suchten doch immer wieder den Weg in die Schweiz: Eine neue Ausstellung im Landesmuseum Zürich eröffnet einen faszinierenden Blick auf die enge, oft überraschende Beziehung zwischen der Schweiz und gekrönten Häuptern. Sie zeigt, wie Royals die Schweiz als Rückzugsort, Bühne oder Verhandlungsplatz nutzten – und wie die Bevölkerung mit Staunen, Jubel oder auch Kritik reagierte.

Auch ohne eigene königliche Tradition hinterliessen gekrönte Häupter einen nachhaltigen Eindruck in der Schweiz. Seit dem 19. Jahrhundert bereisten zahlreiche Monarchinnen und Monarchen die Eidgenossenschaft: zur Erholung, auf der Flucht oder diplomatische Besuche. Die Ausstellung geht der Frage nach, warum gerade die demokratische Schweiz einen so innigen Bezug zur Monarchie pflegt. Mit überraschenden Anekdoten und illustriert durch Fotografien, Schriftstücken und zum Teil persönlichen Objekten der Royals, lässt die Ausstellung die wechselhafte Beziehung zwischen der Schweiz und den europäischen Monarchien lebendig werden.

Da ist zum Beispiel die österreichische Kaiserin Sisi. Sie besuchte die Schweiz oft – immer auf der Suche nach Ruhe, Natur und Distanz zum Hof. Als «Superpromi» ihrer Zeit reiste sie häufig inkognito, was ihr nicht immer gelang. So endete ihr letzter Aufenthalt tragisch: Am 10. September 1898 wird sie in Genf vom italienischen Anarchisten Luigi Lucheni ermordet. Die Schweiz war erschüttert – Kirchenglocken läuteten, Tausende säumten den Trauerzug quer durchs Land. Fünf Bundesräte begleiteten ihn sogar. Neben anderen Objekten ist in der Ausstellung die Feile zu sehen, mit der Sisi erstochen worden ist. Der Kanton Genf schenkte sie 1965 der Wiener Universität – 60 Jahre später kommt nun das Objekt erstmals wieder in die Schweiz zurück.

Auch König Ludwig II. von Bayern war von der Schweiz fasziniert. Insbesondere vom Rütli, dem symbolischen Geburtsort der Schweizer Demokratie. 1865 und 1881 reiste er unter falschem Namen an den Vierwaldstättersee und träumte davon, auf der Rütliwiese ein Schloss zu errichten. Die Schweiz wurde ihm zur Projektionsfläche seiner politischen und romantischen Sehnsüchte, blieb aber letztlich ein Ort unerfüllter Träume.

Konkretere Absichten hatte der äthiopische Kaisers Haile Selassie bei seinem Besuch der Schweiz 1954. Über 100 000 Menschen empfingen ihn in Bern. Statt der Bergwelt wollte Haile Selassie die moderne, industrielle Schweiz sehen. Mit ihr wollte er ins Geschäft kommen. Äthiopien sollte durch einen kräftigen Modernisierungsschub das fortschrittlichste Land Afrikas werden. Auch ein anderes Geschäft schwebte dem Kaiser vor: Er besuchte den Zürcher Waffenfabrikanten Emil Bührle, der ihm trotz bestehender Exportverbote Waffen liefern sollte. In der Ausstellung ist unter anderem ein Löwenhaar vom Hut des äthiopischen Kaisers zu sehen, gezupft in einem unbeobachteten Moment von einem Schweizer Berufsoffizier als persönliches Andenken.

Die Ausstellung wird vom 19. März bis 10. Oktober 2027 in angepasster Form auch im Château de Prangins zu sehen sein.

Bilder

Begeisterter Empfang

Der äthiopische Kaiser Haile Selassie besucht Ende November 1954 Bern, Zürich, Baden und Genf. In den internationalen Gazetten wird Haile Selassie wie ein Politstar gefeiert. Das Interesse am hohen Besuch ist immens, die Zeitungen berichten täglich. Unterwegs säumen immer wieder Zehntausende die Strassen und jubeln dem Kaiser zu.

Schweizerisches Nationalmuseum

Königliche Gärtnerin

Queen Elisabeth II. besucht anlässlich des Staatsbesuchs auch die «Grün 80» in Basel am 1. Mai 1980. Sie pflanzt einen Baum im Beisein von 80 000 Interessierten. Doch derweil skandieren unweit unzufriedene Jugendliche «Mitmarschiere, Queen flambiere!»

Schweizerisches Nationalmuseum

Die Queen auf Staatsbesuch

Der Bundesrat Hans Hürlimann begleitet Königin Elisabeth II. am 3. Mai 1980 in Zürich.

Schweizerisches Nationalmuseum

Die Queen auf Staatsbesuch

Bundespräsident Georges-André Chevallaz und die britische Königin Elisabeth II. beim Abschreiten der Ehrengarde am Flughafen Zürich-Kloten am 29. April 1980.

Schweizerisches Nationalmuseum

Die Queen auf Staatsbesuch

Die britische Königin Elisabeth II. und Prinz Philip absolvieren auf ihrem Staatsbesuch Ende April 1980 ein volles Programm. Unter grössten Sicherheitsvorkehrungen geht die Reise nach Bern, Montreux, Luzern, auf das Rütli und nach Zürich. In Lausanne werden Königin Elisabeth II. und Prinz Philip vor dem Palais de Beaulieu durch den Präsidenten der britischen Gemeinschaft empfangen.

Schweizerisches Nationalmuseum

«Royals zu Besuch» im Landesmuseum Zürich, 2025

Blick in die Ausstellung.

© Schweizerisches Nationalmuseum

«Royals zu Besuch» im Landesmuseum Zürich, 2025

Blick in die Ausstellung.

© Schweizerisches Nationalmuseum

«Royals zu Besuch» im Landesmuseum Zürich, 2025

Blick in die Ausstellung.

© Schweizerisches Nationalmuseum

«Royals zu Besuch» im Landesmuseum Zürich, 2025

Blick in die Ausstellung.

© Schweizerisches Nationalmuseum

Pressekontakt Landesmuseum Zürich

+41 44 218 65 64 medien@nationalmuseum.ch

Impressum

  • Gesamtleitung Denise Tonella
  • Projektleitung Rebecca Sanders
  • Ausstellungskurator/innen und Konzept Michael van Orsouw, Rebecca Sanders
  • Szenografie Raphaël Barbier, Corseaux
  • Ausstellungsgrafik Hopping Mad, Zürich
  • Projektkoordination Teresa Ranft
  • Steuernder Ausschuss Roman Aebersold, Günhan Akarçay, Heidi Amrein, Beat Högger, Sabrina Médioni, Denise Tonella
  • Projektcontrolling Sabrina Médioni
  • Bildung und Vermittlung Lisa Engi, Vera Humbel
  • Technische Leitung Ladina Fait, Mike Zaugg
  • Ausstellungsaufbau Ira Allemann, Marc Hägeli, Philippe Leuthardt, Julia Rusterholz, Dave Schwitter
  • Konservatorische Leitung Anna Jurt
  • Konservierung und Objektmontage Nikki Calonder, Natalie Ellwanger, Anna Jurt, Sarah Longrée, Jürg Mathys, Ulrike Rothenhäusler
  • Objektlogistik und -montage Christian Affentranger, David Blazquez, Simon d’Hollosy, Reto Hegetschweiler, Aymeric Nager
  • Leihwesen Cristina Kaufmann, Laura Mosimann, Claudio Stefanutto
  • Fotografie Jörg Brandt, Felix Jungo
  • Bildarchiv Ronja Eggenschwiler, Andrea Kunz, Fabian Müller
  • IT | Web Alex Baur Medienstationen | Bornes interactives | Postazioni interattive | Media stations Alex Baur, Thomas Bucher, Ueli Heiniger, Pasquale Pollastro, Danilo Rüttimann
  • Marketing und Kommunikation Anna-Britta Maag, Sebastiano Mereu, Carole Neuenschwander, Alexander Rechsteiner
  • Werbegrafik Roli Hofer
  • Übersetzungen Marie-Claude Buch-Chalayer, Bill Gilonis, Marco Marcacci, Laurence Neuffer

Leihgaben

  • Alice und Louis Koch-Stiftung, Basel
  • Dorothy Beriger Chapman, Bern
  • Benediktinerinnenkloster Au, Trachslau bei Einsiedeln
  • Bundesamt für Kultur, Bern
  • Christoph Merian Stiftung, Basel
  • Dodis, Bern
  • Fridolin Fassbind, Meggen
  • Lukas Fassbind, Oberarth
  • Adrian Frutiger, Trimmis
  • Heimatmuseum, Küssnacht am Rigi
  • Josephinum – Medizinhistorisches Museum Wien, MedUni Wien
  • Kantonsbibliothek Vadiana, St.Gallen
  • Kloster Einsiedeln
  • Musée d’art et d’histoire, Fribourg
  • Napoleonmuseum Arenenberg, Salenstein
  • Schweizerisches Bundesarchiv, Bern
  • Staatsarchiv Basel
  • Staatsarchiv Schwyz
  • Staatsarchiv Thurgau, Frauenfeld
  • Staatsarchiv Uri, Altdorf
  • Stadtarchiv Bern
  • Stadtarchiv St.Gallen
  • Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte, Winterthur
  • Tell-Museum, Bürglen
  • Wittelsbacher Ausgleichsfonds, München