Serie: Das Schweizer Primarschulsystem (1/3)
Hans-Ulrich Grunder
14. August 2017
Nach den Ferien ist es besonders hart, wieder in die Schule zu gehen. Doch woher kommt der Zwang, die Schulbank zu drücken? Eine Rückblende.
Arbeitende Kinder
Ausstellung | accessibility.time_to
Bereits vor der Industrialisierung leisteten Kinder einen unentbehrlichen Beitrag zur Familienökonomie, sei es im Haus, auf dem Hof oder in der Heimarbeit. Mit dem Aufkommen der Industrie wurden Kinder vor allem aus armen Familien in Textilfabriken als billige Arbeitskräfte ausgebeutet. Sie arbeiteten viele Stunden, übernahmen gefährliche sowie gesundheitsschädigende Aufgaben und konnten oft nicht in die Schule. Ab den 1830er Jahren führten die Kantone sukzessive die Schulpflicht ein. 1877 verbot das Eidgenössische Fabrikgesetz die Arbeit von Kindern unter 14 Jahren. Trotzdem wurden Kinder weiterhin eingespannt, sei es für Heimarbeit oder in der Landwirtschaft. Die Ausstellung thematisiert auch, wie Verding- und Heimkinder weg von ihren Familien zur Arbeit gezwungen wurden. Und sie zeigt auf, wer sich für die Bildung der Kinder und ihren Schutz einsetzte und wie das Thema in der Gegenwart diskutiert wird.
Bild (Ausschnitt): Wasserholen an der Quelle, Unteriberg SZ, 1947 © Theo Frey / Fotostiftung Schweiz
13:30 – 14:30 Uhr
Führung
13:30 – 14:30 Uhr
Führung
18:00 – 19:00 Uhr
Führung
13:30 – 14:30 Uhr
Führung
13:30 – 14:30 Uhr
Führung
18:00 – 19:00 Uhr
Führung
13:30 – 14:30 Uhr
Führung
18:00 – 19:00 Uhr
Führung
13:30 – 14:30 Uhr
Führung
18:00 – 19:00 Uhr
Führung
13:30 – 14:30 Uhr
Führung
14:00 – 15:15 Uhr
Führung
14:00 – 15:15 Uhr
Führung
14:00 – 15:15 Uhr
Führung
14:00 – 15:15 Uhr
Führung
Kinder leisteten lange einen unentbehrlichen Beitrag zum Lebensunterhalt der Familie, sei es im Haus, auf dem Hof oder in der Heimarbeit. Mit der Industrialisierung wurde die Arbeit von Kindern vermehrt in Fabriken ausgebeutet. Wie sah der Arbeitsalltag der Kinder aus? Wie veränderte sich die Kinderarbeit durch die Schulpflicht und das Fabrikgesetz? Auf der Führung setzen sich die Besuchenden mit den Lebensumständen arbeitender Kinder auseinander und diskutieren Verantwortung, Schutz und Selbstständigkeit – damals wie heute.
Führung: 1 Stunde
Führungen für private Gruppen sind auch ausserhalb der Öffnungszeiten möglich:
Mo zwischen 9.30 und 18 Uhr, Di bis Fr zwischen 9.30 und 19.45 Uhr, Sa und So zwischen 10 und 17 Uhr.
| Anmeldung: |
2 Wochen im Voraus |
|
|
Dauer: |
60 Minuten, spezielle Angebote auf Anfrage möglich |
|
|
Gruppengrösse: |
max. 15 Personen pro Führung. |
|
|
Sprachen: |
Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch. Weitere Angebote nach Absprache. |
|
|
Kosten: |
180 CHF für die Führung, zuzüglich reduzierter Eintritt von 10 CHF pro Person. Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre Eintritt frei. Für Gruppen von Personen mit Ausweis N, S, F, sind Führung und Eintritt kostenlos. |
Montag bis Freitag 09:00 - 12:30
Kinder leisteten lange einen unentbehrlichen Beitrag zum Lebensunterhalt der Familie, sei es im Haus, auf dem Hof oder in der Heimarbeit. Mit der Industrialisierung wurde die Arbeit von Kindern vermehrt in Fabriken ausgebeutet. Wie sah der Arbeitsalltag der Kinder aus? Wie veränderte sich die Kinderarbeit durch die Schulpflicht und das Fabrikgesetz? Auf der Führung setzen sich die Lernenden mit den Lebensumständen arbeitender Kinder auseinander und diskutieren Verantwortung, Schutz und Selbstständigkeit – damals wie heute.
Führung: 1 Stunde
kostenlos für alle Schulklassen aus der ganzen Schweiz
Führungen: kostenlos und auch ausserhalb der Öffnungszeiten möglich.
| Anmeldung: |
mindestens 2 Wochen im Voraus |
|
|
Sprachen: |
Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch. |
Unser Newsletter für Schulen informiert Sie regelmässig über aktuelle Angebote.
Montag bis Freitag 09:00 - 12:30
Aus wirtschaftlicher Not war die Arbeit von Kindern lange Zeit für viele Familien überlebenswichtig – sei es auf dem Feld, im Haushalt oder in der Fabrik. Doch welche Aufgaben übernahmen die Kinder konkret? Und wie hat sich ihr Einsatz in der Arbeitswelt über die letzten 200 Jahre bis heute verändert? In Kleingruppen erschliessen die Lernenden historische Quellen, beschäftigen sich mit aktuellen Formen von Kinderarbeit und entdecken Verbindungen zu ihrem eigenen Alltag.
Interaktive Führung: 1.5 Stunden
kostenlos für alle Schulklassen aus der ganzen Schweiz
Führungen: kostenlos und auch ausserhalb der Öffnungszeiten möglich.
| Anmeldung: |
mindestens 2 Wochen im Voraus |
|
|
Sprachen: |
Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch. |
Unser Newsletter für Schulen informiert Sie regelmässig über aktuelle Angebote.
Montag bis Freitag 09:00 - 12:30
Bis 1981 entrissen Behörden ohne Gerichtsverfahren Hunderttausende Kinder ihren Familien. Was erlebten die fremdplatzierten Personen? Wie berichten sie heute von der erfahrenen Gewalt, Ausgrenzung und Ohnmacht? Auf einem kurzen Rundgang durch die Ausstellung werden die Lernenden ins Thema Fremdplatzierung eingeführt. Anschliessend erzählt eine Zeitzeugin oder ein Zeitzeuge aus dem eigenen Leben und die Teilnehmenden erhalten Gelegenheit, Fragen zu stellen.
Hinweis: Die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen berichten unter anderem von physischer, psychischer und sexueller Gewalt.
Begegnung: 1.5 Stunden
kostenlos für alle Schulklassen aus der ganzen Schweiz
Die Teilnahme an der Begegnung ist an einen Vorbereitungsauftrag im Klassenzimmer gebunden. Die entsprechenden Materialien stehen hier zum Download zur Verfügung und nehmen ca. zwei Lektionen in Anspruch.
Das Angebot ist eine Kooperation mit Gesichter der Erinnerung.
Führungen: kostenlos und auch ausserhalb der Öffnungszeiten möglich.
| Anmeldung: |
mindestens 2 Wochen im Voraus |
|
|
Sprachen: |
Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch. |
Unser Newsletter für Schulen informiert Sie regelmässig über aktuelle Angebote.
Montag bis Freitag 09:00 - 12:30
Führung durch die Ausstellung mit dem Ausstellungskuratorium und Inputs für die Arbeit mit Schulklassen ab der Mittelstufe durch das Team Bildung & Vermittlung.
Mi 07.01.2026 | 17:30 – 19:00 Uhr
Führung durch die Ausstellung mit dem Ausstellungskuratorium und Inputs für die Arbeit mit Schulklassen ab der Mittelstufe durch das Team Bildung & Vermittlung.
Dieser Rundgang findet via Zoom statt. Sie bekommen nach der Reservation einen persönlichen Online-Zugang zugeschickt.
Mo 19.01.2026 | 17:30 – 19:00 Uhr
Die Schulunterlagen bestehen aus Lerneinheiten zur Vor- und Nachbereitung des Ausstellungsbesuchs.
Die Ausstellung kann auf Anmeldung auch selbstständig besucht werden. Vorgängige Besuche sind für Lehrpersonen aus der ganzen Schweiz kostenlos.
Führungen: kostenlos und auch ausserhalb der Öffnungszeiten möglich.
| Anmeldung: |
mindestens 2 Wochen im Voraus |
|
|
Sprachen: |
Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch. |
Unser Newsletter für Schulen informiert Sie regelmässig über aktuelle Angebote.
Montag bis Freitag 09:00 - 12:30
Vom unverzichtbaren Beitrag zur Familienökonomie bis zur Ausbeutung in Fabriken: Die neue Ausstellung im Landesmuseum Zürich präsentiert die Geschichte der Kinderarbeit in der Schweiz und wirft einen Blick auf die weltweite Diskussion des Themas in der Gegenwart.
Kinderarbeit war ein fester Bestandteil des Alltags, noch bevor Fabriken die Landschaft prägten. Weil das Einkommen der Eltern nicht reichte, mussten Kinder zum Überleben der Familie beitragen und arbeiteten im Haushalt, auf dem Hof oder in der Heimarbeit mit. Während dies einerseits auch Teilhabe bedeutete, wurde die Arbeit von Kindern mit der industriellen Revolution vermehrt ausgebeutet: In stickigen Textilfabriken, beim Spulen und Weben, in der Seidenindustrie oder in den Glarner Stoffdruckereien arbeiteten selbst Sechsjährige unter gefährlichen Bedingungen – oft bis zu 16 Stunden am Tag. Erst das Fabrikgesetz von 1877 verbot Kinderarbeit unter 14 Jahren und begrenzte die Arbeitszeit auf elf Stunden pro Tag.
Die Ausstellung im Landesmuseum Zürich beleuchtet dieses Kapitel Schweizer Sozialgeschichte. Sie zeigt, wie Kinder in der Landwirtschaft, im Haushalt oder in Heimen mitarbeiten mussten und wie sich die gesellschaftliche Wahrnehmung von Kinderarbeit wandelte. Zugleich würdigt die Ausstellung jene, die sich für Bildung und Schutz der Kinder einsetzten. Die Einführung der Schulpflicht 1874 war ein Meilenstein auf dem Weg zu einem neuen Verständnis von Kindheit – weg von ökonomischer Not, hin zu Bildung und Entwicklung. Und doch war der Weg lang: Noch bis weit ins 20. Jahrhundert mussten Kinder aus armen Familien in fremden Haushalten, als Kaminfeger in Italien oder als Schwabenkinder in Süddeutschland arbeiten oder wurden von den Behörden fremdplatziert.
Die Ausstellung endet mit einem Blick in die Gegenwart. Noch immer arbeiten weltweit Millionen Kinder – in Minen, auf Kakaoplantagen oder in Textilfabriken. Auch in der Schweiz existieren Formen von Kinderarbeit, wenn Jugendliche aus armutsbetroffenen Familien zum Einkommen beitragen oder ihren gesamten Lehrlingslohn abgeben müssen. Die Statue der Justitia mit Superman-Umhang erinnert an die 1997 von der Schweiz unterzeichneten UNO-Kinderrechtskonvention, die jedem Kind das Recht auf Schutz, Bildung und Mitbestimmung zusichert. So regt die Ausstellung zum Nachdenken an: über Armut, Verantwortung und den Wert von Kindheit – damals wie heute.