Henriette Bon Gloor
25. Oktober 2022
Ende des 19. Jahrhunderts wehte ein wenig südliches Flair durch die Werkstuben der Brienzer Schitzlerschule. Die Italianità hatte Schulleiter Hans Kienholz ins Berner Oberland gebracht.
Ein südliches Lebensgefühl gehört in der heutigen Schweiz zum Alltag. Diese Italianità hat vor allem mit Einwanderungen aus Italien zu tun. Es gibt aber auch eine «einheimische Italianità» im Tessin und in Graubünden. Der italienische Lebensstil ist mit der Zeit von vielen Schweizerinnen und Schweizern übernommen worden und heute im ganzen Land spürbar. In Basel genauso wie in Vevey oder Sitten. Auf Zürichs Strassen ebenso wie in der Bieler Altstadt. Er ist Teil des immateriellen Kulturerbes. Doch der Weg zur heutigen «mediterranen Schweiz» war nicht immer einfach und hat viele schöne, aber auch zahlreiche traurige Lebensgeschichten geschrieben. Davon erzählen zehn Zeitzeuginnen und Zeitzeugen in der neuen Ausstellung «Erfahrungen Schweiz – Italianità».
Viele Entwicklungen der jüngeren Vergangenheit haben die Schweiz geprägt. Die Zuwanderung oder die Einführung des Internets sind Beispiele für tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen, die unser Zusammenleben bis heute beeinflussen. Nicht alle dieser Entwicklungen lassen sich in ihrer Komplexität mit Objekten darstellen. Im neuen Ausstellungsformat «Erfahrungen Schweiz» stehen deshalb Zeitzeuginnen und Zeitzeugen im Zentrum. Ihre Schicksale und Erfahrungen ermöglichen dem Museumspublikum einen facettenreichen Rückblick auf die Schweizer Zeitgeschichte. Das Thema wechselt jährlich. Die Ausstellung kommt ohne Objekte aus und besteht aus einer grossformatigen Projektion mit Ton über Kopfhörer.
Die Ausstellung wird vom 23. Oktober 2023 bis 18. Januar 2024 aufgrund der Ausstellung «Weihnachten & Krippen» geschlossen sein.
Die Schweiz ist das einzige Land in Europa ausserhalb Italiens, in dem es eine eigene italienische Sprache und Kultur gibt. Wie wird das Land von der italienischen Präsenz geprägt? Welche Rolle spielen dabei die Einwanderungsbewegungen der italienischen Arbeitskräfte im 19. und 20. Jahrhundert? Die Schülerinnen und Schüler lernen die Geschichten einzelner Zeitzeuginnen und Zeitzeugen kennen und vertiefen sich in Themen, durch die heute Italianità sichtbar wird.
Workshop: 1.5 Stunden
kostenlos für alle Schulklassen aus der ganzen Schweiz
Hinweis: Die Ausstellung wird vom 23. Oktober 2023 bis 18. Januar 2024 aufgrund der Ausstellung «Weihnachten & Krippen» geschlossen sein.
Führungen: kostenlos und auch ausserhalb der Öffnungszeiten möglich.
Anmeldung: |
mindestens 2 Wochen im Voraus |
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Sprachen: |
Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch. |
Unser Newsletter für Schulen informiert Sie regelmässig über aktuelle Angebote.
openinghours.days.long.monday Geöffnet bis openinghours.days.long.friday openinghours.openfromto.long
Introduzione virtuale alla mostra e suggerimenti per lavorare con le classi scolastiche di livello secondario I e II. Con Denise Tonella, direttrice del museo e co-curatrice della mostra, e Laura Rompietti, Mediazione culturale.
Lun. 28.08.23 | 17.30 – 19.00 | virtuale in italiano
Einführung in die Ausstellung und Inputs zur Arbeit mit Schulklassen für Sekundarstufen I und II. Mit Luca Tori, Projektleiter der Ausstellung, und Vera Humbel, Co-Leiterin Bildung & Vermittlung.
Mi 06.09.23 | 17.30 – 19.00 | vor Ort in Deutsch
Die Schulunterlagen bestehen aus didaktischen Überlegungen für die Lehrpersonen und Arbeitsblättern zur Vor- und Nachbereitung des Ausstellungsbesuchs.
Die Ausstellung kann auch selbstständig mit der Schulklasse besucht werden. Eine Reservation der Kopfhörer zur Ansicht der Zeitzeugenporträts ist nicht möglich. Vorgängige Besuche sind für Lehrpersonen aus der ganzen Schweiz kostenlos.
Führungen: kostenlos und auch ausserhalb der Öffnungszeiten möglich.
Anmeldung: |
mindestens 2 Wochen im Voraus |
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Sprachen: |
Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch. |
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Schülerinnen und Schüler befragen im Rahmen eines Interviewprojekts Zeitzeuginnen und Zeitzeugen über ihre erlebte Italianità. Sie führen eigenständig Interviews mit Personen aus ihrem Umfeld, die in der italienischen Schweiz geboren sind, dort leben oder gelebt haben oder die selbst oder deren Vorfahren aus Italien in die Schweiz eingewandert sind. Welchen Bezug haben die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zur italienischen Sprache, Kultur und Wesensart? Was ist für sie typisch italienisch? Ausschnitte aus den Interviewgesprächen der Schülerinnen und Schüler sind hier zu hören.
Die Sammlung der Zeitzeugengespräche wird bis zum Ende der Ausstellung laufend erweitert. Die Interviews sind in der Originalsprache zu hören. Wer selbst eine Interviewsequenz einreichen möchte, findet in den Schulunterlagen die Anleitung dazu. Eine Auswahl der eingereichten Interviewsequenzen wird hier publiziert.
Das Tessin zieht mit der Schönheit seiner Natur, dem mediterranen Klima und seiner «Italianità» seit jeher Kunstschaffende in seinen Bann. Die Ausstellung in der Graphischen Sammlung ETH Zürich (bis 12. November 2023) setzt die künstlerische Aktivität in und um den Kanton Tessin in den Fokus.
Mehr dazuDie Plattform UnsereGeschichte.ch widmet der Italianità in der Schweiz ein Dossier: Leisten Sie mit Ihren eigenen Fotos und Geschichten einen Beitrag oder stöbern Sie in der Galerie.
Dossier auf UnsereGeschichte.chMit einer Ausstellung, die auf die Erfahrungen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen blickt, taucht das Landesmuseum Zürich in die jüngere Zeitgeschichte ein und betrachtet die Italianità in der Schweiz aus verschiedenen Perspektiven.
Ein südliches Lebensgefühl gehört in der heutigen Schweiz zum Alltag. Diese Italianità hat in erster Linie mit Einwanderungen aus Italien zu tun. In den Nachkriegsjahren nahm die Schweiz fast die Hälfte der gesamten italienischen Emigration auf. Es gibt aber auch eine «einheimische Italianità» im Tessin und in Teilen des Kantons Graubünden.
Der italienische Lebensstil ist mit der Zeit von vielen Schweizerinnen und Schweizern übernommen worden und heute im ganzen Land spürbar. In Basel genauso wie in Vevey oder Sitten. Auf Zürichs Strassen ebenso wie in der Bieler Altstadt. Er ist Teil des immateriellen Kulturerbes. Doch der Weg zur heutigen mediterranen Schweiz war nicht immer einfach und hat neben vielen schönen auch zahlreiche traurige Lebensgeschichten geschrieben. Davon erzählen zehn Zeitzeuginnen und Zeitzeugen in der neuen Ausstellung «Erfahrungen Schweiz – Italianità».
Viele Entwicklungen der jüngeren Vergangenheit haben die Schweiz geprägt. Die Zuwanderung oder die Einführung des Internets sind Beispiele für tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen, die unser Zusammenleben bis heute beeinflussen. Nicht alle dieser Entwicklungen lassen sich in ihrer Komplexität mit Objekten darstellen. Im neuen Ausstellungsformat «Erfahrungen Schweiz» stehen deshalb Zeitzeuginnen und Zeitzeugen im Zentrum. Ihre Schicksale und Erfahrungen ermöglichen dem Museumspublikum einen facettenreichen Rückblick auf die Schweizer Zeitgeschichte. Das Thema des neuen Ausstellungsformats wechselt jährlich.
Das Schweizerische Nationalmuseum dankt der Stiftung Willy G. S. Hirzel für die grosszügige Unterstützung
Wir danken allen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen für ihre wertvolle Mitwirkung: Addei, Gemma, Ivan, Lara, Nunzio, Pierre, Rosanna, Sacha, Sandro, Vita