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Indiennes. Stoff für tausend Geschichten

Landesmuseum Zürich | 30.8.2019 - 19.1.2020
publiziert am 28.8.2019

Im 17. Jahrhundert werden Indiennes – bedruckte und bemalte Baumwollstoffe aus Indien – ein beliebtes Handelsgut in Europa. Die neue Wechselausstellung im Landesmuseum zeigt zahlreiche dieser prachtvollen Stoffe, erzählt die Geschichte rund um die Textilproduktion, thematisiert das koloniale Erbe und wandelt auf den Handelswegen zwischen Indien, Europa und der Schweiz.

Die Baumwolle gehörte bis weit in das letzte Jahrhundert zu den wichtigsten Handelsgütern der Welt. Aus der Pflanze, die nur in den tropischen und subtropischen Regionen wächst, entstehen Stoffe, die – neben der Rohbaumwolle – zu einem der wichtigsten Handelsprodukte wurden. Indien spielte eine zentrale Rolle: Dort wurden seit vorchristlicher Zeit Färbe- und Drucktechniken entwickelt, die für lange Zeit unerreichbar blieben und Vorbild für Stoffdrucke in Asien und Europa waren.

Indische Stoffe mit ungewöhnlichen Motiven, später als Indiennes bezeichnet, erreichten ab dem 16. Jahrhundert Europa. Clevere Geschäftsleute imitierten diese im 17. Jahrhundert und lösten im 18. Jahrhundert einen wahren Sturm der Begeisterung aus. Die Stoffe wurden für Kleider, Vorhänge und Tapeten oder Überzüge für Sessel und Sofas in den Wohnräumen der gehobenen Gesellschaft verwendet. Der Erfolg ist so gross, dass Frankreich seine Grenzen schliesst, um die heimische Seidenproduktion zu schützen. So eröffnen sich für die Schweiz neue Möglichkeiten und bald sind Schweizer Firmen gross im Geschäft mit den Baumwollstoffen.

Den Europäern gelang mit der industriellen Revolution im frühen 19. Jahrhundert die weit kostengünstigere Herstellung von Baumwollstoffen. Die Handelsströme kehrten sich in der Folge um Bombay aber wurde zum Zentrum des Baumwollhandels, und es etablierte sich eine eigenständige Textilindustrie mit einem rasanten Aufschwung. Die Schweizer Handelsgesellschaft Gebrüder Volkart, die Ende des 19. Jahrhunderts eine der grössten Baumwollexporteure der Welt werden würde, gründete 1851 die erste Niederlassung in Bombay.

Doch aus der Schweiz waren zu dieser Zeit nicht nur Geschäftsleute auf dem Subkontinent anzutreffen. Die protestantische Missionsgesellschaft Basler Mission, gegründet 1815, schickte ihre Missionare, um die Inder, zumeist Hindus, zu bekehren. Gleichzeitig mussten die Sozialwerke, Spitäler, Schulen, die die Missionare errichten, finanziert sein. Mit Ziegeleien, Druckereien und Webereien wurde Geld verdient, aber gleichzeitig die Debatte ausgelöst, ob es statthaft sei, mit der Mission Gewinne zu erwirtschaften.

Im 20. Jahrhundert erfährt die Baumwolle in Indien nochmals eine neue Bedeutung. Ab 1930 wird handgesponnene und –gewebte Baumwolle, sogenannter Khadi, zum Symbol der Befreiungsbewegung Indiens und zum Markenzeichen Mahatma Gandhis. Vor Ort war der Schweizer Pressefotograf Walter Bosshard, der das Geschehen mit seiner Kamera festhält. Seine Fotoreportage von 1930 zeigt Gandhi von Hand spinnend, quasi eine Homestory. Die Fotos gingen um die Welt.

Die Ausstellung im Landesmuseum Zürich präsentiert ausgewählte indische und europäische Stoffe, darunter hochkarätige Leihgaben aus dem In- und Ausland. Sie zeigt auch, wie die Schweizer Unternehmen eingebettet sind in das Geschäft mit dem weissen Gold: Es ist eine Verflechtungsgeschichte, ein Beispiel dafür, dass Schweizer Geschichte stets auch Globalgeschichte ist.

Bilder

Indiennes Stoff mit Lebensbaummotiv, wohl Neuenburg, um 1800

Der französische König verbietet die Indiennes-Industrie in Frankreich ab 1686, um die eigene Seidenindustrie zu schützen. Davon profitiert die Schweiz, wo Hugenotten bedeutende Indiennes-Manufakturen eröffnen.

Schweizerisches Nationalmuseum, ehem. Sammlung Petitcol

Stoff "Die vier Weltgegenden" aus der Manufaktur Oberkampf in Jouy, um 1785

Christophe-Philipp Oberkampf führt in Jouy die berühmteste Indiennes Manufaktur. Das Kader bilden Schweizer Angestellte.

Schweizerisches Nationalmuseum, ehem. Sammlung Petitcol

Wandbehang (Palampore) von der Koromandelküste, Indien, um 1700-1750

Inspiriert von Wandbehängen an den Höfen indischer Herrscher geben Portugiesen und Holländer Stoffe in Auftrag, auf denen sie sich porträtieren lassen.

Schweizerisches Nationalmuseum, ehem. Sammlung Petitcol

Stoff aus der Manufaktur Soehnée l’Aîné & Cie in Munster, um 1799

Der elsässische Zeugdruck beginnt 1746 in Mülhausen. Mit Schweizer Zeugdruckfabriken bestehen enge Verbindungen.

Schweizerisches Nationalmuseum, ehem. Sammlung Petitcol

Wandbehang (Palampore) mit Lebensbaum von der Koromandelküste, Indien, um 1740

Das Lebensbaum-Motiv gehört im 17. und 18. Jahrhundert zu den weit verbreiteten Darstellungen auf Indiennes für den Export nach Europa.

Rainer Wolfsberger, Courtesy Museum Rietberg

Baumwollpflanze

In Indien ist Baumwolle bereits für die Zeit um 2600–1900 v. Chr. nachgewiesen. Sie wächst nur in tropischen und subtropischen Gebieten – insbesondere in Südostasien sowie dem Nahen Osten.

Omar Lemke, 2018, IIa 6466, Museum der Kulturen Basel, all rights reserved

Baumwollberg in Khamgaon, Zentralindien, ca. 1948

Baumwolle wird in Zentralindien gelagert, an die Küste transportiert, verschifft und in Europa verarbeitet. Die Firma Volkart handelt mit indischer Baumwolle, ab den 1930 er Jahren aber mit grossen Verlusten infolge der Weltwirtschaftskrise und der indischen Unabhängigkeitsbewegung.

Ernst Würgler, ehem. Betriebstechniker bei Volkart. zVg. von Madeleine Gerber-Würgler, Winterthur

Weberei in Calicut, Ende 19. Jh.

Die Basler Mission gründet in Indien nicht nur Schulen und Spitäler, sondern auch Webereien und Ziegeleien, wo die bekehrten Inderinnen und Inder beschäftigt werden.

Archiv der Basler Mission, Basel (QU-30.016.0045)

Volkart Etikette, ca. 1920

Die Handelsfirma Gebr. Volkart, gegründet 1851, steigt Ende des 19. Jh. zu einem der grössten Handelshäuser der Welt auf. In dieser Zeit handelt Volkart fast ausschliesslich mit Baumwolle.

Stadtarchiv Winterthur Sign.-Nr. Dep 42/1971

Haushalt mit indischen Angestellten, ca. 1871

Die Frauen von europäischen Beamten, Missionaren und Händlern in Britisch-Indien pflegen den kolonialen Lebensstil. Dazu gehört es, den Haushalt mithilfe vieler indischer Angestellter zu führen

Sign.-Nr. Dep 42/1809, Stadtarchiv Winterthur

Indiennes. Stoff für tausend Geschichten

Blick in die Ausstellung.

Schweizerisches Nationalmuseum

Indiennes. Stoff für tausend Geschichten

Blick in die Ausstellung.

Schweizerisches Nationalmuseum

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