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Fokus

Zirkuläres Design

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mit Lisa Ochsenbein, Silke Langenberg, Thibaut Wenger & Narada Zürrer, Jonatan Bischof & Elias Diehl und Delia Gregori & Julian Gisler

Alle Produkte, die wir täglich nutzen, sind gestaltet - von der Zahnbürste bis zur App fürs Smartphone. Wer sie entwickelt, trifft Entscheidungen, die langfristige Konsequenzen für unsere Gesellschaft und die Natur haben. Eine nachhaltige Produktgestaltung spielt daher eine zentrale Rolle beim längst notwendigen Wechsel von der linearen zu einer kreislauforientierten Wirtschaft.

Beim «Circular Design» geht es darum, Abfälle zu vermeiden, indem man auf langlebige Produkte setzt. Sie sind von Beginn an so konzipiert, dass sie zerlegbar und damit reparierbar sind. Generell sollen dafür möglichst wenige und schadstoffarme sowie nachhaltige Werkstoffe verwendet werden. Zugleich bedingt zirkuläres Design sorgfältig ausgewählte Geschäftsmodelle und Dienstleistungsangebote wie Verleih, Tausch, Rücknahme, Reparatur, Wiederaufbereitung und Recycling.

Wie wird in der Schweiz auf dem Gebiet des nachhaltigen Produktdesigns geforscht, welche Schwerpunkte werden gesetzt und welche Optionen gibt es, um den Problemen des globalen Ressourcenverbrauchs zu begegnen?

Eine Einführung in das Thema gibt uns Lisa Ochsenbein, Dozentin Designpraxis an der ZHdK. Silke Langenberg, Professorin für Konstruktionserbe und Denkmalpflege an der ETH Zürich, beleuchtet das Thema mit Schwerpunkt Reparatur. In Kurzreferaten werden dann kreative Projekte von Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Industrial Design mit dem Schwerpunkt Circular Design an der ZHdK vorgestellt. In der anschliessenden Diskussions- und Fragerunde beleuchten wir Chancen und Möglichkeiten auf dem Weg zum nachhaltigen Produktdesign.

 

Eine Kooperation zwischen dem Landesmuseum Zürich und der Zürcher Hochschule der Künste, Departement Industrial Design.

Die Veranstaltung ist kostenlos, eine Reservation ist obligatorisch.

Führung um 16.15h (Dauer 1h)
Vorgängig kann separat eine Führung in der Ausstellung «Das zweite Leben der Dinge. Stein, Metall, Plastik» mit der Kuratorin Jacqueline Perifanakis besucht werden. Max. 50 Personen, die Reservation erfolgt separat per Email an jacqueline.perifanakis@nationalmuseum.ch

Einlass 17:15 Uhr

Landesmuseum Zürich
Auditorium Willy G. S. Hirzel

Museumstrasse 2
8021 Zürich

Dieser Anlass liegt in der Vergangenheit.

accessibility.sr-only.person_card_info Landesmuseum Zürich

allgemeine Auskunft

+41 44 218 65 11 info@nationalmuseum.ch

Lisa Ochsenbein

Lisa Ochsenbein hat an der ECAL in Lausanne und der FHNW in Basel Industrial Design studiert und arbeitete danach an Projekten im Bereich Produkt, Szenografie und Creative Direction und ist Mitintiantin zweier Peer to Peer Sharing Initiativen. Heute doziert Sie an der Zürcher Hochschule ZHdK im Department Design und hat dort in den letzten Jahren einen Minor Studiengang Sustainability in Design mit aufgebaut.

Silke Langenberg

Silke Langenberg

Silke Langenberg ist ordentliche Professorin für Konstruktionserbe und Denkmalpflege an der ETH Zürich. Ihre Professur ist mit dem Institut für Denkmalpflege und historische Bauforschung sowie dem Institut für Technologie in der Architektur assoziiert. Von 2014 bis 2020 war sie Professorin für Bauen im Bestand, Denkmalpflege und Bauaufnahme an der Hochschule München, Deutschland. Sie hat Architektur studiert und einen Doktortitel in Ingenieurwissenschaften. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Rationalisierung von Bauprozessen sowie die Entwicklung, Reparatur und langfristige Erhaltung von seriell, industriell und digital hergestellten Konstruktionen.

Thibaut Wenger & Narada Zürrer

Mit dem Projekt «NEUNOI»: Kinderfüsse wachsen schnell und mit ihnen der Berg weggeworfener Schuhe. «NEUNOI», der Sneaker für Kinder zwischen sechs und zehn Jahren, ist im Abo erhältlich und laufend erneuerbar. Die Sohle aus dem neuartigen Material KUORI lässt sich austauschen und ist biologisch abbaubar, der Schuh ist damit langlebig und umweltfreundlich. Mit jeder Veränderung sieht der Schuh anders aus: «NEUNOI»!

Jonatan Bischof & Elias Diehl

Mit dem Projekt «Final_Backup»: Was geschieht mit deinen digitalen Daten nach deinem Tod? Das einfache Datensicherungsverfahren «Final_Backup» ermöglicht Angehörigen, den digitalen Nachlass Verstorbener zu konservieren oder dauerhaft zu löschen. Dieser Vorgang befreit elektronische Geräte von ihrem digitalen Erbe, sodass diese wieder in den Materialkreislauf gelangen können.

Delia Gregori & Julian Gisler

Mit dem Projekt «Doppelnull»: Das Schweizer Sanitärsystem ist linear, auf Entsorgung ausgerichtet und bringt den natürlichen Stoffkreislauf ins Wanken. Die Toilette «Doppelnull» berücksichtigt menschliche Ausscheidungen als wertvolle Ressource. Inspiriert von einer Sanitärwende lädt der Entwurf dazu ein, etwas Alltägliches im Kreislauf zu denken.

Die Ausstellung

Keyvisual der Ausstellung Das zweite Leben der Dinge

Die Wegwerf- und Konsumgesellschaft ist ein junges Phänomen in der Geschichte der Menschheit. Knappheit und Mangel bestimmten früher den Umgang mit Materialien und Gegenständen. Bis zur industriellen Revolution im späten 18. Jahrhundert war es üblich, Kleidung weiterzugeben, Werkzeuge zu reparieren, Baumaterial weiterzuverwenden, Bronzegegenstände einzuschmelzen und neu zu formen oder Glasgefässe wiederzuverwerten. Ob aus Stoff, Metall, Stein oder Glas – für alle möglichen Dinge war ein zweites, drittes oder gar unendliches Leben vorgesehen. Die Ausstellung wirft einen Blick auf vergangene und heutige Methoden der Kreislaufwirtschaft. Objekte von der Steinzeit bis zur Gegenwart zeigen, wie ihre Geschichte das Bewusstsein für den Wert der Dinge schärfen kann.

Details zur Ausstellung